Monday, August 23, 2010

Acapulco, wunderbar !

Donnerstag:
Nach einem super Frühstück bei Signe hat Mao uns zum Bus gebracht denn es ging mit allen Austauschschülern aus meinem Distrikt nach Acapulco, für ein ganzes Wochenende. Doch wir aus Taxco mussten vorher noch eine Nacht in Cuernavaca verbringen, weil wir nur dort in den Bus nach Acapulco steigen konnten. In Taxco 8 sind insgesamt Austauschschüler. Signe aus Dänemart, Sini aus Finnland, Camilla und Joao aus Brasilien, Laura aus Frankreich, ein Junge aus Korea und Carla & ich aus Deutschand.
Also fuhren wir nach Cuernavaca und erfuhren, dass wir dort in eine Rotaryfamilie kommen, jeweils zu dritt. Signe, Sini und ich wurden in einer Familie aufgenommen, die auch schon ein Mädchen aus der Slowakei haben, die liebe Andi.
Nach einem super Essen bei Don Pollo sind wir in die Shoppingmall dort gefahren.
Dort hab ich zufälligerweise Oscar und Miguel getroffen und das hat mich gefreut!
Am Abend kamen wir dann in unserem Haus für eine Nacht an, und von außen war’s echt wunderschön. Sogar einen Pool gab es. Drinnen sah es dann etwas anders aus. Dreckig und unordentlich. Vergammeltes Essen, Fische, Vögel und 9 Chihuahuas. Uns wurde dann mitgeteilt, dass die gesamte Familie den Abend auf einer Party ist, und erst später wiederkommt dann bekommen wir auch unsere Zimmer. Weil wir so müde waren, wollten wir unsere Betten aber schon vorher. Da wurden kurzerhand einfach zwei Schlafzimmer der Kinder genommen und die Betten frei geräumt. Ich hatte mir das echt anders vorgestellt. Dann waren wir alleine in diesem fremden Haus, hatten keine Ahnung, wann wir am nächsten Tag los mussten und wo es was zu essen gab. Ins Bad konnten wir auch nicht, denn da hatte sich eine Hündin mit ihren Kindern in der Badewanne breitgemacht und immer wenn wir die Tür öffnen wollten wild gebellt und geknurrt. Echt klasse. Irgendwann nachts um 3 kamen dann die Haubesitzer wieder und dann wurde kräftig gefeiert, vor unserem Zimmer. Das hat aber auch nichts mehr gemacht, ich konnte eh nicht schlafen. Irgendwo lag eine Uhr, die jede Stunde 20-mal piepte. Diese Nacht ist auf jeden Fall in den Top 3 der schlechtesten Nächte meines Lebens.

Freitag:
Am nächsten Morgen war alles ruhig im Haus. Sini wusste, dass wir um halb 9 beim Treffpunkt sein mussten, aber wie wir da hinkommen, hatte uns niemand gesagt. Wir machten uns fertig und suchten in der Küche nach etwas essbaren. Und immer noch war nichts im Haus zu hören, außer die Vögel und Hunde. Irgendwie war wohl niemand zuhause und um 8 bekamen wir dann langsam Panik. Wir waren kurz davor einen Rotarymenschen anzurufen, als es dann gegen 8:20 klingelte. Vor der Tür stand ein Mann, der meinte, dass er uns abholen solle und wir sollten doch einsteigen. Gut, steigen wir mal bei einem wildfremden Mann ins Auto, das war ja auch unsere einzige Chance, den Bus nicht zu verpassen.
Es ging alles gut, und 10 min später standen wir dann mit noch anderen Austauschschülern beim Oxxo und warteten auf den Bus. Da war auch Leon aus Deutschland und natürlich Carla. Irgendwann kam dann auch Andi, total verschlafen an. Sie war auch zuhause gewesen, hatte aber keinen Wecker gestellt und uns deswegen nicht gehört, als wir abgeholt wurden.
Kurz nach ihrer Ankunft kam auch schon die Busse. In meinem Bus habe ich Phillip aus Bremen wieder getroffen. Und es waren auch noch andere Deutsche da. Wir haben dann fünf Stunden lang im Bus gesessen und ich konnte einfach nicht schlafen, obwohl ich so müde war. Irgendwann kamen wir dann in Acapulco an, und es war einfach total überwältigend. Die Hotels und Bars, alle dicht an dicht am Strand entlang. Und es war so unbeschreiblich heiß und die Luft schmeckt da ganz salzig. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass Rotary uns in irgendeinen Schuppen steckt, 3456789 km vom Strand entfernt. Aber nein, der Bus brachte uns zum 5 Sterne Hotel Copacapana Beach, das direkt am Strand liegt, All inclusive, unglaublich.
Am liebsten wär ich sofort in den Pool gegangen, aber wir waren ja nicht nur zum vergnügen da. Deswegen mussten wir nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten und Essen waren auch alle in die Lobby, die Rotary für das gesamte Wochenende gemietet hatte.
Wir bekamen zwei Tshirts und ein Namensschild und nach dreieinhalb Stunden Reden und Kennenlernspielen durften wir endlich in den Pool. Es war dann schon dunkel und deswegen der Strand geschlossen. Aber der Whirlpool war echt klasse. Da saßen wir dann alle. Die 20 Brasilianer, 12 Deutschen, Franzosen, Belgier, Slowaken, Dänen, Finnen, Taiwaner, Koreaner, Amerikaner, Kanadier, Thailänder, ein Mädchen aus Rumänien und ein Junge aus der Schweiz.
Die Brasilianer sind total hyperaktiv und können echt keine Minute still sitzen. Die haben die ganze Zeit getanzt und gesungen und insgesamt war es echt lustig. Besonders der Jean aus Kanada, der Justin Biber so gut nachmachen konnte.
Die meisten können nicht mehr spanisch als ich, das hat mich sehr beruhigt.

Samstag:
Nach einem super Frühstück hatten wir noch kurz Zeit zum Strand zu gehen. Da war es ganz wunderbar. Das Wasser ganz warm und die Wellen bis zu 4 Meter hoch. Ich wär so gerne schwimmen gegangen, aber zuerst war wieder dreieinhalb Stunden zuhören angesagt. Uns wurden alle Regeln und Verbote erklärt. Zu den 4 Ds wurden 2 weitere hinzugefügt:
No Drinking
Also es ist schon mal sicher, das sich da niemand dran halten wird.
No Drugs ist verständlich,
komisch ist, das rauchen okay ist. Nur hier anfangen zu rauchen ist nicht erlaubt, deswegen wurden die Namen von allen Rauchern aufgeschrieben, das Alter war völlig egal.
No Dating
Das soll heißen keine feste Beziehung, weil man sich nicht auf eine Person fixieren soll. Mit der Regel hab ich echt kein Problem. Ein Brasilianer hat nachgefragt, ob One Night Stands denn erlaubt wären. Die Antwort war ein ausdrückliches Ja, darauf drehte der Brasilianer sich um und sagte sowas wie: Also Mädels, hier wisst auf welchem Zimmer ihr heute Nacht seid.
Oh man, :D
No Driving
Kein Auto, Jetski, Motorrad und all diese Sachen. Radfahren ist erlaubt, ist in Taxco aber hundertmal gefährlicher als Autofahren.
No Decorate yourself
Soll heißen keine Tattoos und Piercings, obwohl das für manche ihr bestimmt total verlockend ist, weil es fast nichts kostet.
No Downloading of Pornos
Ebenfalls neu, und irgendwie hat niemand verstanden, warum das jetzt aufgeführt wurde..

Außerdem haben wir alles über die schönen Reisen und Wochenende erfahren. Ein Wochenendausflug gibt es jeden Monat, dazu noch zwei längere Touren durch ganz Mexiko und Guatemala. Das wird super, Yucatan hat die schönsten Strände der Welt und wer bitte war schon mal in Guatemala? Hat das GZE da nicht ne Partnerschule ?
Dann gibt es seid diesem Jahr ein Puntesystem. Jeder Austauschschüler hat 50 Punkte, bei null Punkten geht’s nach hause. Man kann Punkte gewinnen und verlieren, und wer am Ende die meisten Punkte hat, der gewinnt eine Reise.
Nach dem Vortrag sind wir dann endlich zum Strand und obwohl es total schön war, waren die Wellen wirklich lebensgefährlich. Nicht nur weil sie total hoch waren, sondern auch weil man nie einschätzen konnten, wo sie brechen und weil man von der gebrochenen Welle ins Meer gezogen wurde und wirklich alle Kräfte brauchte, damit das nicht passiert. Denn sonst wird man unter die nächste Welle gezogen und das ist ziemlich gefährlich. Einem Mädchen aus Dänemark ist das passiert und das war total schlimm. Sie hat nicht nur ihren Bikini sondern auch die Orientierung verloren. Die riesige Welle ist über ihr zusammengebrochen und sie hatte Glück und wurde direkt an den Strand gewirbelt. Die Arme hatte einen totalen Schock. Wenn man das so liest, dann hört sich das vielleicht ziemlich dumm an, aber es war wirklich schrecklich gefährlich.
Dann sind wir mit dem Bus zu den Klippen gefahren, von denen die berühmten Klippenspringer springen. Das war atemberaubend. Der jüngste Springer war nicht älter als ich und die Wellen extrem stark. Zuerst sind alle barfuss die Felswand hochgeklettert, als wäre nichts dabei. Und dann von 35m Kopfüber mit Vorwärts und Rückwärtssaltos zwischen die Felsen gesprungen. Dabei mussten sie genau wissen, wann sie aufs Wasser treffen und wann die Welle ihren höchsten Punkt hat. Denn sonst ist das Wasser nicht tief genug. Außerdem müssen sie Springer mindestens 8m weit springen, sonst kommen sie auf Stein auf.
Nach dem Spektakel sind wir zurück ins Hotel und alle Austauschschüler haben ihr Land präsentiert. Wir Deutschen haben eigentlich nur gesungen und getanzt, ziemlich peinlich aber dafür kein bisschen langweilig. Viel zu viele Länder hatten irgendwelche langweiligen Videos aus Youtube oder eine PPP… bei den Nationalhymnen mussten wir immer aufstehen, zum Glück wurde die französische gekürzt, denn da wars schon 00:30uhr und niemand konnte mehr Lust 5min zu stehen.

Sonntag:
Wir hatten Freizeit bis 12:00, dann sind die Busse zurückgefahren. Die Zeit hab ich, wie die meisten, für ein langes Frühstück, Postkartenschreiben und Schwimmen genutzt. Die Wellen waren diesmal nicht ganz so hoch und gefährlich, man konnte sogar etwas raus schwimmen.
Leider hatten wir keine Zeit, um die Stadt zu sehen. Aber am 3. September fahr ich nochmal hin, mit meiner Gastfamilie.
Auf der Rückfahrt haben alle geschlafen, und nach 5 Stunden waren wir dann in Cuernavaca, von da ging unser Bus nach Taxco.
Leider ist Camilla zu blöd gewesen um zuzuhören und ist deswegen einfach mal weiter gefahren… Sie wurde dann irgendwo auf der Autobahn aufgelesen und natürlich mussten wir auf sie warten und haben den Bus verpasst. Meine Laune war echt auf dem Tiefpunkt. Ich war total müde und am Montag um sieben musste ich in der Schule sein.
Natürlich fuhr der nächste Bus erst zwei Stunden später, das hieß warten. Irgendwann kam dann auch die blöde Camilla glücklich angelaufen, und hat sich gewundert, warum alle so böse auf sie waren und schlechte Laune hatten.
Natürlich war der Bus nicht pünktlich und natürlich fuhr er auch den langen Weg nach Taxco, der kostenlos ist. Deswegen war ich dann erst 22:20 zuhause und total fertig.

Fotos folgen (: