dienstag fuhr philipp, und obwohl er in deutschland näher bei mir wohnt als in mexico, war es trotzdem ein schwerer abschied für mich..
mein flieger sollte am samstagabend starten und freitag war für den ganzen tag + nacht abschiedsparty bei mir auf der dachterrasse geplant. das heißt, dass ich mich bei meinen anderen gastfamilien und den eltern meiner freunde schon am donnerstag verabschieden musste.
morgens waren signe, sini und ich für unsere abschiedsparty einkaufen.
80 würstchen, 80 hot dog brote, ketchup, soda und viiiiel tequila.
danach war ich bei papa zum essen eingeladen und die ganze familie war da, um sich von mir zu verabschieden. wir haben also gegessen und als es dann so weit war, konnte ich einfach nicht tschüss sagen und versprach am freitag nochmal wiederzukommen.
das gleiche passierte mir bei den eltern von victor, zu denen ich danach gefahren war.
es ging nicht, ich konnte es nicht verstehen und auch gar nicht traurig sein....
abends war ich dann mit victor sushi essen und später sind noch einige andere freunde dazu gekommen.
freitag sollten um 18uhr die gäste kommen und ich bin morgens schon suuuper früh los, um bei papa zu frühstücken. der lag noch im bett als ich kam, :D während des frühstücks hab ich dann langsam verstanden, dass ich dieses haus und diese wunderbare familie erstmal nicht so schnell wiedersehen werde... ich hab noch ein armband von jonas eltern bekommen und von mama paz, der großmutter von papa, eine handgemachte kette. papa erzählte mir später, dass sie für einen monat jeden abend daran gearbeitet hatte.
ich bin dann mit jonas und seinen eltern zu ihm gefahren, wir haben uns auf sein bett gelegt und ganz viel über die vergangenheit geredet.
dann stand auch der abschied von seinen eltern an..
das leben in dieser großfamilie werde ich sicherlich mit am meisten vermissen. es war immer was los, immer wurde gelacht und man war immer mit allen zusammen.
ich wurde immer zu ausflügen eingeladen, die immer ein abenteuer waren. die jüngsten sind ja gerade mal 3 und die ältesten um die 60.
und mindestens 3 mal in der woche wurde mit allen gegessen, 40 leute an einem kleinen tisch oder im stehen.
familie geht einfach über alles in mexiko und deine cousins sind gleichzeitig deine besten freunde.
das wird mir in deutschland fehlen, auch wenn ich dort auch oft mit meiner ganzen familie zusammen bin. die ist nur einfach viiiel viel kleiner.
zuhause fing ich mit den vorbereitungen an und bald kamen auch signe und sini.
sogar der himmel weinte, und das schon seit 4 tagen und die party drohte ins wasser zu fallen..
tatsächlich schüttete es dann die ganze zeit wie aus badewannen und es sah nach ner totalen flopparty aus, da um 22.30 nur meine besten freunde da waren, die stimmung auch gut war, wir uns das aber etwas anders vorgestellt hatten.
wie durch ein wunder wurde das wetter dann auf einmal besser und es hörte auf zu regnen, so dass wir sogar die ganzen terrasse nutzen konnten und nicht nur den überdachten teil.
und 30 min später waren alle da, auch der dj kam und sogar mein relilehrer schaute vorbei. :)
ich war super glücklich und genoss den abend, meinen letzten in taxco.
es wurde dann bis 4 uhr gefeiert, getanzt und getrunken. als dann die letzten gäste gegangen waren, ging die party noch in der küche mit meinen eltern weiter und meine besten freunde blieben ja eh über nacht.
wir haben dann noch einen film gesehen und ich bin um 6 uhr eingeschlafen.
besser hätte meine letzte nacht in taxco nicht sein können, alle waren da gewesen und meine besten freunde musste ich nicht einmal in der nacht verabschieden.
alle außer edgar, der leider früh gehen mussten..
morgens dann um 7 wieder hoch, geduscht und um 8.30 stand jonas vor der tür. es sollte meine letzte fahrt ins zentrum werden.. wir haben dann erst meli und jaime nach hause gebracht..
ich kann nicht beschreiben, wie ich mich gefühlt hab.. ich konnte nicht verstehen, dass ich in ein paar stunden im flieger nach hause sitzen sollte und meine mex freunde für lange zeit nicht wiedersehen kann.
nachdem ich mich von den beiden verabschiedet hatte, sind wir weiter zu mayas haus um meine sonnenbrille abzuholen und zu danis haus, die hatten noch einen rock von mir.
dann musste ich auch tschüss zu aceves sagen und am schlimmsten und traurigsten war ganz sicher der abschied von papa.. er war mir in den letzten monaten soo ans herz gewachsen. ich war jeden, wirklich jeden tag bei ihm zu hause und wenn ich nicht da war, haben wir ständig geschrieben.
jonas hat mich dann nach hause gefahren und ich hab pedro zum tschüss sagen rausgeholt..
es war ganz schrecklich die beiden weinen zu sehen..
der abschied von jonas fiel mir besonders schwer. er war der junge, den ich mit papa am liebsten hab. jeden tag hatte ich in den letzten monaten mit ihm verbracht und mir war auch klar, dass die chancen ihn wiederzusehen am geringsten sind..
wir haben dann die koffer ins auto gestellt, mein papa hatte einen weißen meega hummer gemietet, in dem genug platz für all das gepäck war.
signe kam, sini ging.
sie hat schrecklich geweint und auch ich konnte gar nicht mehr aufhören. sini war das mädchen, dass ich am meisten vertraut habe in mexiko und ein leben ohne sie kann ich mir, auch jetzt nach einer woche in deutschland, einfach nicht vorstellen.
abschied von meinem zimmer, meinem haus, pachita und los ging es.
letzter planmäßiger stop war victors haus. abschied von cony, dobbie und victor.. außerdem hatte cony noch in letzter minute mein flugticket ausgedruckt.
wir mussten dann nur noch signe abladen und haben vor einer bank gehalten..
da kam dann plötzlich edgar raus, so dass ich mich von ihm auch noch einmal richtig verabschieden konnte.
als ich signe in den armen hatte, sind mir tausend momente und erlebnisse durch den kopf gegangen, die ich ohne sie nicht erlebt hätte. sowiesso ist sie mit sini der grund, dass dieses jahr soo unbeschreiblich einzigartig und fantastisch war.
ich versprach ihr, sie bald zu besuchen und dann ging es auf nach mexico city. ich war erst noch etwas deprimiert, hab aber dann angefangen die letzten stunden mit meiner familie, pedro und mogsi zu genießen. wir haben gesungen, gelacht und wirklich viel spaß gehabt.
am flughafen angekommen wurde ich dann super nervös, wir haben das gepäck aufgegeben und dank rotary musste ich für übergewicht + dritten koffer keinen cent zahlen :)
dann noch schnell was essen und die letzten abschiedsgeschenke in meiner tasche verstauen.
als wir dann vor dem eingang standen und ich mich von pedro und meiner familie verabschieden musste, fing ich dann doch nochmal bitterlich an zu weinen...
330 tage mexiko, abenteuer, spaß, party und freisein sollten nun vorbei sein.. unvorstellbar.


ich flog ganz alleine, ohne andere austauschschüler und alle haben mich ganz verwundert angeschaut. einmal wegen dem großen sombrero und bestimmt auch weil ich nicht aufhören konnte zu weinen.
im flieger hatte ich einen fensterplatz und sah nochmal mexico city, die tausend millionen lichter.
ich schlief erst einige stunden und fing dann an in meinem buch zu lesen, in das mir alle ein paar zeilen oder seiten geschrieben hatten.
in frankfurt gelandet und wurde ich plötzlich aufgeregt, ich hab mich sogar richtig auf alle gefreut und mexiko war erst einmal vergessen.
der flug nach bremen kam mir dann endlos vor, auch wenn es nur 40 min waren. und als ich endlich aus der maschine stieg, sah ich meinen opa schon oben auf dem dach winken :)
ich war super aufgeregt und hab so gezittert, dass ich meine koffer gar nicht vom band bekommen hab. bei der 2. runde hat mir dann ein engländer geholfen.
auf der anderen seite der tür standen dann alle mit luftballons und fahnen und ich wusste gar nicht, wen ich zu erst umarmen sollte. meine ganze familie war gekommen + meine allerbesten freunden :) schöner hätte meine ankunft nicht sein können.
wir sind dann nach tausend umarmungen in 4 autos nach hause gefahren. das erste, was mir auffiehl war, dass es hier geschätzte 10 grad kälter ist als in mexiko und es riecht auch ganz anders.
zuhause war auch alles geschmückt und als ich vorne durch die tür bin, wartet die nächste überraschung auf mich. flur und küche waren nicht wiederzuerkennen. meine eltern hatten alles umgebaut, wände rausgerissen und es sah wunderschön aus.
auf der terrasse standen dann nochmal 30 leute, de freunde meine eltern, nachbarn und der rest meiner freunde :) ich war erstmal total überfordet und bin duschen gegangen.
auch mein zimmer war wunderschön eingerichtet und obwohl schon fotos an der wand hingen, fühlte ich mich mehr wie in einem hotelzimmer.
es war dann ein wunderschöner abend, alle hatten ihren spaß nur ich bin wie fehl am platz von einer gruppe zur anderen gelaufen.. ich hab mich ganz fremd gefühlt und zuhause schon gar nicht.
abends haben steffi, meine schwester, mama und ich dann noch meine koffer ausgeräumt und die ganzen souvenirs angeschaut.
durch den jetlag war ich auch um 3 noch nicht müde.
ich war steffi dankbar, dass sie bei mir übernachten wollte. ich konnte keine minute alleine sein, ich wollte nicht anfangen nachzudenken. bis dahin hatte ich nämlich noch gar nicht verstanden, dass ich wieder zu hause bin.